Einmal mehr aufstehen als hinfallen

Beeindruckender hätte es für die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schulen Bebra nicht sein können: Fünf zum Teil recht bekannte Personen zeigten ihnen anhand ihrer eigenen Lebensläufe und Erfahrungen auf, wie sie aus einer Krise gestärkt hervorgehen und daraus etwas Positives entwickeln können.

Es kann jedem passieren: Ein schlimmer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere das Leben und zerstört alles, was da war. Zudem kann jeder froh sein, der in behüteten Verhältnissen groß geworden ist und keiner körperlichen oder seelischen Gewalt ausgesetzt wurde. Auch das Abrutschen aus dem geordneten Leben kann schneller gehen, als einem lieb ist. Doch welche Wege gibt es aus diesen Tiefen?
So lange es einen nicht selbst betrifft, verdrängen viele Menschen solche Gedanken. Besser ist es jedoch, vorzubeugen und somit für solche Situationen gewappnet zu sein. Sehr gut kann dabei von den Erfahrungen anderer gelernt werden.
Manuela Schmermund, Michael Möller, Timm Fütterer und Johannes Barmann berichteten über ihre Lebensläufe - wie sie in schwierige Situationen kamen, wie sie aus dem Tief wieder heraus kamen, was sich daraus entwickelte. Sie standen Nachfragen der Schüler offen gegenüber:
Manuela Schmermund war eine lebenslustige junge Frau, als sie im Jahr 1992 einen Autounfall erleidet und seit dem an den Rollstuhl angewiesen ist. Dass sie heute Paralympicssiegerin und Weltmeisterin im Schießsport ist und beim Deutschen Fußballbund arbeitet, verdankt sie ihrem Mut, neu anzufangen. „Man muss einmal mehr aufstehen als hinfallen“, brachte es Manuela Schmermund auf den Punkt.
Die Bandbreite von Michael Möllers Titeln reicht vom Deutschen Meister über Europameister bis zum Weltmeister in verschiedenen Kampfsport- und Kampfkunstarten. Hinzu kommen mehrere World Cup-Siege. In seiner Kindheit erlebte er wenig Positives. Er wurde geschlagen und misshandelt. Schon als Kind baute er seinen Frust im Kampfsport ab. „Ich kanalisiere meine Aggressionen in kontrollierte Aktionen“, erläutert Michael Möller den Sinn des Kampfsports und riet den Jugendlichen, sich in Krisensituationen Luftschlösser zu bauen und diese nicht aus den Augen zu verlieren.
Wie er ohne deutsche Sprachkenntnisse in Deutschland in die Grundschule kam, sich aber doch bis zum Fachabitur durcharbeitete, im Studium sein erstes Buch las und so manche Nacht mit dem Lesen von Fachliteratur verbrachte, um seinen Abschluss zu schaffen, berichtete Johannes Barman. Er ist heute als Sozialpädagoge der Leiter des Bebraer Jugendzentrums.
Der Nachwuchs-Rapper Timm Fütterer alias „TeMain“ stellte sein Projekt „Von der Straße ins Studio“ vor. Dabei möchte er Jugendliche durch Musik resozialisieren. Momentan arbeitet er mit vier Jugendlichen zusammen. „Durch Auftritte gewinnen sie Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen“, erklärt er.
Erwin Maisch, der Vorsitzende des SMOG e.V., stellte zudem die umfangreichen Programme des Netzwerks gegen Gewalt und Sucht vor.

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