CSI in Bebra - Dem Täter auf der Spur

Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums in Bebra experimentierten mit ihren eigenen DNA - ihren genetischen Fingerabdrücken.

In Krimiserien wie CSI sieht man oft, dass man mit Proben vom Tatort den Täter überführen kann. Dies passiert mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks. Was normalerweise Schülerinnen und Schüler nur im Fernsehen sehen, hat der Biologiekurs der Jahrgangsstufe 12 des gymnasialen Zweigs der Beruflichen Schulen Bebra selbst praktiziert: Studenten des molekularbiologischen Schülerlabors „Science Bridge“ der Universität Kassel haben sie bei diesem Experiment betreut.

Die Schülerinnen und Schüler wendeten hierfür das gleiche Verfahren an, das in Laboren tagtäglich zur Überführung von Tätern bei Verbrechen oder beim Vaterschaftstest angewendet wird.

Die Schülerinnen und Schüler verwendeten hierfür ihre eigene DNA (Desoxyribonukleinsäure). Dazu musste es nicht so blutig werden wie in den Krimis: Es reichte ein Gurgeln mit Wasser, um Zellen der Mundschleimhaut zu lösen.

Das Verfahren verläuft dann in drei Schritten: Nachdem die kleinsten Teile unseres Körpers entnommen waren, wurde aus ihnen die DNA  - der Träger unserer Erbinformation - isoliert. Mit der Chemikalie SDS (Sodiumdodecylsulfat), die auch in Spülmittel enthalten ist, wird die Zellmembran aufgebrochen. Danach wird die DNA gereinigt. Mit der PCR-Methode (Polymerase-Kettenreaktion), die mit einem Nobelpreis gekrönt ist, haben die Schülerinnen und Schüler die DNA kopiert. Nach dem Kopieren wird die DNA der Größe nach aufgetrennt. Dies geschieht mit Hilfe eines ähnlichen Wirkstoffs wie er auch beim Gelieren von Wackelpudding verwendet wird.

Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zum Experiment war durchweg positiv und bestätigen die Bemühungen der Beruflichen Schulen Bebra, den naturwissenschaftlichen Unterricht als MINT-freundliche Schule (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). „Es sollten mehr Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, dieses Experiment zu machen“, lobte Tugba Dalkiran. „Die theoretischen Inhalte aus dem Unterricht wurden so in der Praxis angewendet und konnten vertieft werden. Einen besonderen Eindruck haben die Hightech-Geräte der Universität Kassel hinterlassen“, erklärt die Biologielehrerin Sarah Dunagan-Block. Die angehenden Abiturienten gewannen auch einen Einblick in das Arbeiten und den Alltag im Labor und erhielten von den Studenten aus erster Hand Informationen über das Studium.

Im Sommer geht Professor Dr. Wolfgang Nellen, der das Schülerlabor betreut, in den Ruhestand und dann droht „Science Bridge“ das Aus. Es gibt eine Petition dagegen und auch die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums in Bebra wollen sich dafür einsetzen, dass eine solche Einrichtung erhalten bleibt, damit auch andere Schülerinnen und Schüler die Chance erhalten, solch einen Einblick in die Genetik zu bekommen.

 
 
 

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